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San Juan del Sur – Einen Kanal für Nicaragua

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Während des Goldrausches an der amerikanischen Westküste (Mitte des 19. Jahrhunderts) war die Bucht San Juan del Sur ein wichtiges Drehkreuz. Tausende Nordamerikaner reisten von der Ostküste nach Kalifornien. Nach einer mittelprächtigen Überlandfahrt über den Isthmus von Nicaragua bestiegen sie hier die Fähre in Richtung San Francisco. Frankreich, Belgien, die USA, Großbritannien und natürlich auch Nigaragua selbst hatten deshalb mehrfach mit dem Gedanken geliebäugelt eine Schneise durch den Isthmus zu graben. Doch kein Plan wurde jemals umgesetzt. Schließlich beauftragten die Nicaraguaner einen Franzosen mit dem Kanalbau. Und die Staaten? Sie schickten Kanonenboote an die beiden Küsten Nicaraguas und erzwangen einen Vertrag zu ihren Gunsten – ohne eine Umsetzung eigentlich anzustreben. Ihnen ging es nur um die Sicherung ihres Monopols. Die Investoren bevorzugten den Kanalbau durch Panama, denn mit dem Bau der Panama-Eisenbahn hatten sie schon begonnen. Nicaragua nahmen sie dadurch die Chance aus seinem geografischen Vorteil Nutzen zu ziehen.

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Bildquelle: Wikipedia

Doch die Nicas gaben die Hoffnung nicht auf. 1999 erließ man ein Gesetz, welches Enteignungen zugunsten des Kanalbaus erlaubt. Betroffen ist das Volk der Rama. Bewaffnete Kriegsherren besetzen seit dem deren Gebiete und vertreiben sie von ihrem Land. Im Oktober 2009 gab es Verhandlungen mit den Vereinigte Arabische Emirate über die Finanzierung des Kanals. Er soll 280 Kilometer lang werden. Schiffe mit einem Volumen bis zu 250.000 Tonnen könnten den Kanal benutzen. Auf dem Panama-Kanal sind nur Schiffe bis 80.000 Tonnen erlaubt. Allerdings ist er auch nur 80 km lang.
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