Skip to content


Buenos Aires – eine Stadt, die niemals schläft

Nach den ersten, so aufreibenden Tagen in Buenos Aires hat sich mein “Alltag” etwas beruhigt, wofuer ich auch sehr dankbar bin. Wenn die folgenden Zeilen also etwas der Dramatik entbehren, die die vorangegangene Geschichte besass, so bitte ich den geneigten Leser darum, mir dies zu verzeihen. Es ist einfach den Umstaenden zu schulden, dass mein Leben etwas an Langsam- und Gemuetlichkeit gewonnen hat.

Während Mjoelner damit begann, sich im CS-Hauptquartier in Sicherheit zu wiegen, machte ich mich daran, Buenos Aires zu erkunden. Was fuer eine Metropole wartete da auf mich! Ich habe nicht alles gesehen und auch nicht einen Bruchteil. Aber was ich gesehen habe, waren Haeuser, Strassenkreuzungen, Maerkte und Bahnhoefe voller Leben, geladen mit einer Energie, die niemals abzureissen schien. Bunt und schrill, gross und protzig, aber auch zierlich und verspielt – BA kann so vieles sein und alles zur gleichen Zeit. Eine Flut an bunt bemalten Bussen, schwarz-gelben Taxen, alten amerikanischen Limousinen und modernen Sportwagen durchspuelt ohne Unterlass die breiten, begruenten Alleen, aber auch die schmalen Strassen und Gaesschen. 20 Spuren habe ich auf der Avenida 9 de Julio gezaehlt, der Hauptverkehrsader von BA. Und waehrend Touristen, wie ich, dort die Beine in die Hand nehmen, um es waehrend der kurzen Gruenphase auf die andere Seite zu schaffen, springen leichtsinnige (oder – je nach Interpretation – auch “mutige”) Strassenkuenstler vor die Motorhauben, um die Autofahrer fuer ein paar Centavos vom Rotlicht abzulenken. Meine Augen wurden einfach nicht Muede, all die Details aufzunehmen, die sich ueberall lustlos versteckten. (Die Batterien meiner Kamera schon, weshalb die derzeitige Fotosammlung auch nicht annaehrend ein Bild von dem ergibt, was ich in BA zu sehen bekam…) Buenos Aires ist so klassiszistisch und jugendstilhaft gepraegt, dass man meinen koennte, eine europaeische Stadt haette sich nach Amerika verlaufen und nicht zurueck gefunden. Dabei ist sie so romantisch, rustikal, verfallen und doch modern zu gleich, dass ihr harmonischer Charme von jedem Architekturliebhaber besitzergreifen muss, wenn er nicht auf beiden Augen erblindet sein sollte. Doch das Wesentliche findet man nicht beim Besuch der grossen Museen, Kathedralen oder Gründerzeithaeuser, nicht auf dem Plaza de Mayo oder im Microcentro. Das Geheimnis von BA entdeckt man in den Bars und fancy Clubs, beim Besuch einer sentimentalen Milonga, in den Augen der symphatischen Rebellen vor dem Palacio del Congreso oder beim smal talk am Souvenirstand mit einem Indio – auch wenn man ueberhaupt nicht seine Sprache spricht. In den gemuetlichen Cafes, Kneipen und Restaurants treffen sich die porteños, wie die Einwohner BAs genannt werden, um auszupannen. Oft geht es bis spaet in die Nacht. Zu Abend gegessen wird erst gegen 22 Uhr, bis der Nachtisch kommt, ist es bereits Mitternacht. Und dann – kann es erst so richtig los gehen! Europa und Amerika, Historie und Moderne, Hektik und Gemuetlichkeit – in BA trifft so vieles zusammen und die Stadt begegnette mir dabei so menschlich, aufgeschlossen, einladend, freundlich und hilfsbereit, dass wenn man mir sagt, es waere der gefaehrlichste Ort Argentiniens, ich nur optimistisch und vertrauensvoll auf die naechsten Wochen blicken kann…

IMG_2192

pixelstats trackingpixel

Posted in Argentinien.

Tagged with .


Deutschland – Mein Zuhause

Grau in grau breitet sich der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe vor mir aus. Im Gleisbett tanzen ein paar Herbstblätter. Um dem Betonmonster ein wenig Farbe zu verleihen, geben sie ihr Bestes. Acht Minuten hat mein Zug Verspätung. Es ist kalt. Doch ich rücke meinen Cowboyhut zurecht und tippe geduldig von einem Bein auf das andere. Da knarzt es von hinten: „Sind sie von hiaaa?“. Ich ahne nichts schlimmes, drehe mich um. Wie konnte es anders sein, in meinem Deutschland? Die freundliche Begrüßung entfleuchte natürlich einem Polizisten. „Kann ich mal ihren Ausweis sehen?“, setzt er jetzt nach. Prima!, denke ich kopfschüttelnd, Ein richtiger Held der Arbeit!. Ohne zu zögern strecke ich mein Kärtchen. „K wie Kette, N wie Nordpol, A wie…“ stottert er nun meinen Namen in sein Walky Talky. Dann macht er eine Pause. „Aha. Liegt nichts vor. Na gut.“ Enttäuscht wünscht er mir noch einen „Schönen Tag!“ und dreht ab. Was hat ihn nur gestört?, frage ich mich. An einer Betonwand verspricht eine Hausordnung der Deutschen Bahn Aufklärung: Nicht gestattet ist es auf dem Bahnhof zu sitzen oder zu liegen, mit einem Ball zu spielen, Vögel zu füttern, auf einem Skateboard zu fahren, zu singen oder zu musizieren, einen Luftballon mit sich zu führen, Gratiszettel zu verteilen oder Unterschriften zu sammeln. Treppen hat man rechts hinaufzusteigen. Und, und, und. Die Liste ist lang, doch ich gehe sie ganz durch. Von einem mexikanischen Cowboyhut stand nichts drauf. Auch nichts ähnliches „Verdächtiges“. Zumindes noch nicht – nur eins hatte der Ordnungshüter bereits erreicht: ich fühlte mich wieder ganz zu hause.

IMG_4704
.

pixelstats trackingpixel

Posted in Deutschland.

Tagged with .


Kuba – El ultimo destino


.

pixelstats trackingpixel

Posted in Kuba.

Tagged with .


Tequila – Im Dunst der blauen Agave


.

pixelstats trackingpixel

Posted in Mexiko.

Tagged with .


Guadalajara


.

pixelstats trackingpixel

Posted in Mexiko.

Tagged with .